18.04.2017

Google gibt in Russland klein bei

Google erlaubt Konkurrenten, auf Android-Handys ihre eigenen Anwendungen vorzuinstallieren – zumindest in Russland. Bis dahin war es ein langer Weg.

Der amerikanische Internetkonzern Alphabet (Google) hat nach einem langwierigen Rechtsstreit in Russland klein beigegeben und öffnet den Zugang zu Smartphones, die mit seinem Betriebssystem Android ausgerüstet sind, für Konkurrenten. Google darf künftig nicht mehr seine eigene Suchmaschine oder andere seiner Anwendungen auf den Handys exklusiv vorinstallieren und muss Nutzern die Auswahl zwischen verschiedenen Suchangeboten erleichtern. Zu dieser Entscheidung war die russische Wettbewerbsbehörde schon im Oktober 2015 gekommen, doch Google focht das Verdikt vor Gericht an. Seither zog die Auseinandersetzung durch die Instanzen.

Beschwerde des Suchmaschinenbetreibers Yandex

Die anhaltende Unsicherheit, wann Google welche Einschränkungen aufgeben muss, ist nun beseitigt. Davon profitiert vor allem der grösste russische Suchmaschinenbetreiber, Yandex, der im Februar 2015 eine Beschwerde bei der Antimonopolbehörde eingereicht hat. Alle Zugriffe zusammengenommen, hat Yandex bei Suchen im Internet einen Marktanteil von rund 55%, Google kommt auf 40%. Auf Android-Smartphones wird Yandex allerdings signifikant weniger genutzt.

 

Quelle NZZ vom 18. April 2017